Wehen: Geht’s jetzt los?

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Wie erkenne ich, ob es Wehen sind und die Geburt los geht und wann muss ich meine Hebamme informieren?

Senkwehen, Vorwehen, Eröffnungswehen oder Presswehen: Alle Arten von Wehen erfüllen ihren speziellen Zweck und sind manchmal schwierig zu unterscheiden. Gegen Ende der Schwangerschaft beginnt der Körper sich auf die Geburt vorzubereiten. Vorwehen lassen den Gebärmutterhals reifen und ändern seine Position.

Während er in der Schwangerschaft in Richtung Kreuzbeinhöhle ruht, bringen die Vorwehen ihn in Startposition für die Geburt. Vorwehen machen den Gebärmuttermund aber auch weicher und verkürzen ihn, bis er schließlich unter dem Einfluss von Eröffnungswehen Zentimeter für Zentimeter aufgehen kann. Vorwehen leisten eine wichtige Vorarbeit für die Geburt, auch wenn diese nicht immer unmittelbar messbar ist.

Bei Wehen auf das Bauchgefühl hören

Während Vorwehen an manchen Frauen nahezu unbemerkt vorübergehen, empfinden andere sie bereits als unangenehme Krämpfe. Wenig Wunder, dass es gerade jetzt zu einem Fehlalarm kommen kann. Dann wird der werdenden Mutter, im Krankenhaus angekommen, manchmal geraten, noch für ein Weilchen nach Hause zu fahren.

Wenn alles in Ordnung ist, die Wehen tolerierbar sind oder vielleicht sogar wieder ganz aufgehört haben, ist es durchaus empfehlenswert, es sich noch einmal zu Hause gemütlich zu machen und abzuwarten, bis regelmäßige Wehen zu verspüren sind.

Hilfreiche Kriterien, um Vorwehen von Eröffnungswehen zu unterscheiden

Vorwehen bzw. Senkwehen

  • Sind meist unregelmäßig in ihrer Frequenz, Stärke und Dauer.
  • Halten nur eine gewisse Zeit an und hören dann wieder auf.
  • Im Liegen oder beim Baden im warmen Wasser lassen sie nach.
  • Die Schmerzen werden häufig ähnlich wie Menstruationsschmerzen empfunden und strahlen vorwiegend in die Leistengegend aus.

Eröffnungswehen

  • Die Wehenabstände werden zunehmend kürzer und die Wehen kommen in rhythmischen Abständen.
  • Intensität und Dauer von Wehen (bis zu 60 Sekunden).
  • Trotz Entspannungsbädern halten die Wehen an.
  • Die Schmerzen werden oft im Kreuzbereich wahrgenommen.
  • Die Konzentration auf das Geschehen nimmt deutlich zu.

Hilfestellung, wann man ins Krankenhaus / Geburtshaus losfahren soll

  • Die Wehen kommen alle fünf bis sieben Minuten.
  • Jede Wehe dauert mindestens 30 – 60 Sekunden und die Wehen werden zunehmend stärker.
  • Bei einem Blasensprung – ganz unabhängig davon, ob schon Wehen eingesetzt haben oder nicht. Ob man bei Blasensprung liegend ins Krankenhaus fahren sollte oder nicht, wird kontroversiell diskutiert. Am besten fragen Sie Ihre Hebamme, die Ihre persönliche Situation kennt.
  • Das Bauchgefühl oder körperliche Signale zeigen, dass eine Kontrolle wichtig wäre.

Wehen und Aufnahme im Krankenhaus

Wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, um ins Krankenhaus zu fahren, ist individuell sehr verschieden. Fühlen sich manche Gebärende zu Hause am wohlsten, können andere nur loslassen, wenn sie in der kontrollierten Umgebung der Klinik sind. Im Krankenhaus werden die wehende Frau und ihre Begleitperson von der Hebamme willkommen geheißen und ein erster Befund wird erhoben.

Die Hebamme stellt mit Hilfe einer vaginalen Tastuntersuchung fest, ob und wie weit die Wehen den Muttermund bereits geöffnet haben, ob ein Blasensprung stattgefunden hat und wie es dem Baby geht. Dies geschieht meist mit Hilfe eines CTG-Gerätes. Die Abkürzung steht für Cardio (Herz) – Toko (Wehen) – Graphie (Aufzeichnung), und das Gerät verfügt über eine Doppelfunktion: Einerseits wird der Wehendruck gemessen und andererseits werden die Herztöne des Babys mit Hilfe des Dopplerverfahrens hörbar gemacht. Beides geschieht zeitgleich über zwei flache Ableitungssensoren, die an der Bauchdecke angebracht werden.

Die Messung ist völlig schmerzfrei, erfordert aber mitunter etwas Geduld. Sie läuft meist über mindestens 30 Minuten, um aussagekräftig zu sein. Einige Wahlhebammen führen diese Untersuchung auch zu Hause durch. Je nach Befund wird dann entschieden, ob der Zeitpunkt gekommen ist, um ins Krankenhaus zu fahren. Jetzt ist die Zeit gekommen, um verschiedene Körperpositionen, Entspannungsmethoden, Massagetechniken und Atemmuster anzuwenden. Wenn die Pausen zwischen den Wehen noch lange dauern, kann es auch sinnvoll sein, sich noch ein wenig auszuruhen, zu dösen und mit seinen Kräften hauszuhalten.

Es bleibt bestimmt noch genug Zeit, all die Wohltaten auszuprobieren, schließlich ist die Geburt ein Prozess, der meist viele Stunden dauert. Keine Sorge: Der weibliche Körper ist dafür geschaffen ein Kind zu gebären – kraftvoll und stark – und eines ist auch ganz gewiss: Frauen wachsen bei der Geburt ihres Kindes weit über sich hinaus …

Die Hebamme steht in dieser Phase zur Seite und …

Vorwehen bzw. Senkwehen

  • heißt die Familie im Kreißsaal willkommen
  • macht das Aufnahmegespräch
  • erhebt wichtige Befunde (Blutdruck, Harnkontrolle, …)
  • kontrolliert die Herztöne des Kindes
  • zeigt dem Paar Entspannungsübungen und Massagetechniken, Atemmuster und Körperpositionen
  • sieht wachsam auf den Geburtsverlauf
  • informiert über die Phasen der Presswehen,
  • Austreibungswehen und Nachwehen
  • gibt Raum und Zeit für die eigene Entfaltung

Nur jedes 25. Kind kommt pünktlich am errechneten Geburtstermin zur Welt.

  •  

Mit Fingerspitzengefühl Befunde erheben

Um genaue Auskunft über den Geburtsfortschritt zu bekommen, führen Hebammen auch vaginale Untersuchungen durch. Folgende Aspekte werden beispielsweise diagnostiziert:

  • Wie sind die Konsistenz und Lage des Gebärmutterhalses? (Während der Geburt wird der Gebärmutterhals (lat. Portio) zum sogenannten Muttermund. Ist er weich, leicht geöffnet, gut tastbar, … ?
  • tastet den Bauch und den Muttermund der Gebärenden ab
  • Welcher kindliche Körperteil kann als erster ertastet werden?
  • Wie hat sich das Köpfchen des Babys ins Becken gedreht?
  • Wie ist der Zustand der Fruchtblase?
  • Wie weit ist das Baby schon im Geburtskanal?

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