5. Mai Internationaler Hebammentag

Gebären in der Corona-Krise – Hebammen wichtiger denn je

Der Hebammentag wird weltweit jedes Jahr am 5. Mai mit Aktionen und Informationsveranstaltungen begangen, die auf den Wert von Hebammenarbeit aufmerksam machen. In der Corona-Krise müssen diese Veranstaltungen ausfallen. Die Botschaft kommt dennoch an. Denn gerade jetzt in der Zeit der Coronavirus Pandemie zeigt sich besonders deutlich: Die Arbeit von Hebammen bei der Betreuung der Frauen und ihrer Kinder während der Schwangerschaft, der Geburt und in den ersten Monaten danach ist enorm wichtig.

Insgesamt arbeiten zurzeit 2.470 Hebammen in Österreich:

598 Hebammen arbeiten ausschließlich in Krankenhäusern angestellt: in Kreißzimmern, auf Wochenbettstationen, in Ambulanzen.

504 Hebammen arbeiten rein freiberuflich: machen Hausbesuche im Wochenbett und in der Schwangerschaft, arbeiten in Hebammenordinationen, Geburtshäusern, als Hausgeburtshebammen, bieten Kurse an u.v.m.

1.368 Hebammen arbeiten sowohl im Krankenhaus angestellt
als auch freiberuflich.

Hebammen betreuen und überwachen Geburten im Krankenhaus

Bei normal verlaufenden Geburten im Krankenhaus ist die Hebamme eigenständig für die Betreuung der Gebärenden zuständig. Sie überwacht den Geburtsverlauf, erhebt die relevanten Befunde und interpretiert sie. So erkennt sie frühzeitig, wenn sich Komplikationen anbahnen, und zieht dann die Fachärztin bzw. den Facharzt hinzu.

Die Hebamme betreut die Frau während der Wehen, sie überwacht die Herztonkurven des Kindes und sie leitet die Gebärende in der letzten Phase der Geburt an – für einen adäquaten Dammschutz und die Entwicklung des Kindes.

Die Nachgeburtsperiode und die engmaschige Überwachung der körperlichen Anpassung des Kindes und des Wohles der Mutter in den ersten Stunden nach der Geburt fällt ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich der Hebamme. Sie versorgt das Neugeborene und unterstützt beim ersten Stillen.
Und in Zeiten des Coronavirus?

„Die Atmosphäre im Krankenhaus ist natürlich anders als sonst. Normalerweise wird darauf geachtet, dass in der Geburtshilfe eine entspannte Atmosphäre die Frauen willkommen heißt. In der Corona-Krise tragen die Hebammen Schutzmasken, es sind besonders strenge Sicherheits- und Hygienebestimmungen einzuhalten“, sagt Beate Kayer vom Österreichischen Hebammengremium. „Die Erfahrungen der letzten Wochen zeigen jedoch, dass die Gebärenden gut mit der neuen Situation umgehen und sich auf die geänderten Rahmenbedingungen gut einlassen können.“

Hebammen bemühen sich sehr darum, dass auf den Geburtshilfe-Stationen der Krankenhäuser auch in der Corona-Krise soviel Normalität wie möglich herrscht. Hebammen betreuen die Frau während der Geburt im Krankenhaus wie bisher. Sie unterstützen sie und begleiten sie, gerade auch dann, wenn eine Begleitung durch den Partner nicht möglich sein sollte.

Freiberuflich tätige Hebammen machen Vor- und Nachsorge-Untersuchungen

„Hebammen arbeiten nach wie vor freiberuflich und das ist essenziell wichtig für die Frauen. Viele verlassen das Krankenhaus ja zurzeit viel früher nach der Geburt, als sie das geplant hatten. Da setzen wir Hebammen immer schon an mit Hausbesuchen, bei denen wir sowohl die Mutter als auch das Neugeborene betreuen“ erklärt Gerlinde Feichtlbauer, Vizepräsidentin des Österreichischen Hebammengremiums.

Bei der Frau kontrolliert die Hebamme, dass sie sich von der Geburt gut erholt und die Rückbildung gesund verläuft, außerdem den Milcheinschuss und – wenn notwendig – die Heilung von Geburtsverletzungen. Beim Neugeborenen achtet sie darauf, dass es sich gut entwickelt, sich regelmäßig meldet und dass das Stillen (oder das Füttern) gut klappt. Die Hebamme kontrolliert den Nabel, die Gewichtsentwicklung, eine auftretende Gelbsucht und sie kümmert sich um den PKU-Test.

Telemedizin – schnelle Vereinbarung mit der ÖGK hilft doppelt

Feichtlbauer: „All das tun wir auch in Corona Zeiten – manchmal mit etwas mehr Abstand zur Frau und dem Baby, aber nach wie vor persönlich, und wenn möglich auch über Telemedizin.“ Und sie ergänzt: „Apropos Telemedizin. Ich freue mich sehr, dass wir vom Hebammengremium mit der ÖGK gleich zu Beginn der Corona-Krise eine Vereinbarung zur Abrechnung von telemedizinischen Leistungen auf die Beine gestellt haben. Das war ein Musterbeispiel für schnelle Hilfe, die doppelt hilft.“

 

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